
Stift Melk
Barockes Juwel
UNESCO Weltkulturerbe
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Jeder Mensch mit nur einem Hauch von Schönheitssinn muss unweigerlich von dem beeindruckenden Stift Melk beeindruckt sein. Dieses Benediktinerkloster wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und ist ein Juwel des Barock. Es war ein langersehntes Ausflugsziel, das wir „Drei-Mäderl“ am 10. Mai 2016 endlich erkundeten.
Erste Etappe
Die erste Etappe führt durch einen ersten großen Innenhof, der mit kleinen Kieselsteinen ausgelegt ist. Rundum säumen große Fenster mit weißen Einrahmungen alle Seiten. Nach dem Durchgang quert man den zweiten Innenhof und dort zeigt ein Schild mit der Aufschrift „Eingang“ den Beginn des Rundwegs. Stufen führen hoch und ab jetzt werden Sie von einem Kunstwerk nach dem anderen in den Bann gezogen, vorausgesetzt Sie haben die Muße und den Sinn diese höchste Kunstfertigkeit in all seinen Details auch wahrzunehmen. Obwohl wir als Besucher „nur“ die musealen Räume sehen dürfen, können wir erahnen wie großartig und schön die Umsetzung dieses Barockgebäudes ist, in dem es auch heute pulsiert. Zwei Aufgaben: Unterricht und Erziehung sowie Pfarrseelsorge werden hier seit nunmehr 900 Jahren praktiziert.
Individuell und ohne Ballast erkunden
Nachdem man diesen Torbogen durchschreitet, begibt man sich links zum Ticketoffice bzw. Shop. Der Eintritt kostet 11 Euro ohne Führung. Das ist meine bevorzugte Art und Weise bei Erkundungstouren. So kann ich selbst festlegen welchem Detail ich wieviel Zeit und Aufmerksamkeit schenken möchte. Wenn Sie kein Individualist sind, dann können Sie sich natürlich vor Ort für eine Besichtigung mit einer Gruppe anmelden.
Wer ohne lästigen Ballast durch das weitläufige Gelände schlendern möchte, der kann in dem Gebäude gegenüber ein Schließfach nehmen (sehr zu empfehlen). Nur auf seine Kamera sollte man auf seiner Entdeckungstour nicht verzichten.
Ziel der Begierde thront oben auf einem Hügel und ein
schmaler stetig steigender Weg (der Klostersteig) führt vorbei an malerischen Szenen und in Begleitung von zauberhaftem Vogelgezwitscher hoch zum Stift. Die Ein- und Ausblicke auf die Stadt sind wahrhaft ein Genuss.
Das letzte Stück verläuft entlang der einstigen Stadtmauer und der Weg wird breiter und wechselt nun in breite Steinstufen über. Nachdem man auch diese Passage gemeistert und ein schmiedeeisernes Tor passiert hat, ist man fast angelangt. Hier oben herrscht reger Betrieb, denn dieses historische Juwel ist bei Touristen aus der ganzen Welt eine begehrte Sehenswürdigkeit. Über dem Eingangstor wachen Engel am Dach und eine Aufschrift über dem Durchgang zeigt die Jahreszahl 1718 („ANNO MDCCXVIII“).
Die Fahrt führt uns an die schöne Donau, wo am rechten Ufer auf einer Anhöhe der Stift Melk wahrlich thront. Dieser Stift mit seiner imposanten Größe und seiner leuchtend gelben Fassade dominiert die Umgebung weiträumig. Es ist die größte Klosteranlage und beeindruckt als „sinnbildlichstes und dominantestes Barockgebäude - so die UNESCO.
Einst war dort eine Burg, die zuerst von einem romantischen und anschließend von einem gotischen Klosterbau abgelöst wurde. Bereits im Jahr 1160 beherbergte Melk eine Klosterschule und eine Schreibstube. Noch heute beherbergt es die älteste bestehende Schule Österreichs, deren Gründung auf das Jahr 1365 (!) zurück geht, parallel zur Universität Wien (!).
In seiner heutigen Form wurde das Barockbauwerk als riesige Klosteranlage von Jakob Prandtauer in den Jahren 1702 bis 1746 errichtet bzw. nach seinem Tod
1702 bis 1746 errichtet bzw. nach seinem Tod übernahm Joseph Munggenast die Leitung als Baumeister. Schon der Südflügel mit seinem prachtvollen Marmorsaal ist über 240 Meter lang. Die Hauptachse des Gebäudes beträgt insgesamt 320 Meter. Antonio Baduzzi war innenarchitektonisch maßgeblich beteiligt.
Barock war ein Lebensgefühl in dem nichts schön genug sein konnte. Alles war in Bewegung, der Geist allen voran. Das Gesamtkonzept Kloster und Park bildet eine großartige Einheit, die sich harmonisch in die Natur einfügt.
Ausflug in eine schöngeistige Zeit
Wenige Kilometer nach der Autobahnabfahrt folgt man den Hinweisschildern nach Melk und anschließend der Altstadt, wo es genügend Parkmöglichkeiten gibt. Das
Genießen Sie es real und nicht virtuell durch die Kameralinse
Die erste Etappe führt durch einen ersten großen
Manche legen ihre Kamera gar nicht mehr aus der Hand und können auf diese Weise den Gesamteindruck und die Seele eines Raumes gar nicht fassen. Nichts ist zufällig platziert oder arrangiert. Skulpturen, Büsten, Reliefs und das in der Blüte des Barock in seiner üppigsten Ausdrucksform sind unbeschreiblich schön - in wahrstem Sinn des Wortes. Atlanten tragen die Deckensäulen und jeder von ihnen hat ein anderes, individuelles Gesicht. Apropos. Bitte blicken Sie unbedingt in jedem Raum auch nach oben. Herrliche Deckenfresken zieren die Wände mit zumeist religiösen Motiven, die in liebevoller Detailarbeit bunt in Szene gesetzt werden.
Spieglein, Spieglein... welcher Raum ist der
Schönste?
Auch die für den Barock so typischen Engel und Puten sowie andere Figuren und Ornamente zieren Wände, Rahmen, Fenster, Gelände, Gitter etc. Vieles ist in dekadentem und zugleich beeindruckendem Gold verziert. Spiegel sorgen für noch mehr Glanz und Prunk. Es fehlen einem immer wieder die Worte für eine adäquate Bewunderung. Und trotz dieser üppigen Dekoration wirkt es (interessanterweise) nicht überladen.
Marmorsaal mit Heißluftheizung?
Der repräsentative Marmorsaal diente als Fest- und Speisesaal, obwohl nur die Türaufsätze und die -rahmen aus echtem Marmor gefertigt waren. Der Rest wurde aus Stuckmarmor hergestellt. In der Mitte des Raums sieht man ein eingelassenes Eisengitter wo sich darunter eine Heißluftheizung befand.
Terrasse mit herrlichem Ausblick
Vom Marmorsaal gelangt man über eine Terrasse zur Bibliothek, die einen herrlichen Ausblick bietet. Die Stadt Melk mit seinen vielen historischen Bauten breitet sich aus und wirkt fast kitschig schön. Die mächtige Donau fließt ostwärts gemächlich und trennt Stadt von der üppig grünen Landschaft nordwärts.
Auf der anderen Seite sieht man die Kirchenfassade, gerahmt von zwei emporstrebenden Türmen. Hier wird klar, die Kirche mit ihrer großen Kuppel und den Türmen dominiert den ganzen Gebäudekomplex und bildet quasi das Herzstück. Flankiert von zwei Engeln steht die auferstandene Christusfigur als Monumentalstatue. Er hält das Kreuz in der Hand, als Zeichen der Hoffnung, dass nicht der Tod, sondern das Leben das Letzte Wort hat.
Bibliothek und Prunkraum
Diese beeindruckende Bibliothek birgt um die 100.000 Bände, wobei es sich bei ca. 1200 um Handschriften aus der Zeit vom 9. bis zum 15. Jhdt. handelt. Nur zwei Räume sind für die Öffentlichkeit zugänglich - berühren und fotografieren strikt verboten. Große und schwere in Schweinsleder gebundene Schmöker. Die meisten davon sind mit der Hand geschrieben und kommen Forscher, um die Originalschriften zu studieren. Allerdings muss hier ein gut begründeter Antrag beim Stift eingehen und natürlich darf nur mit strengen Auflagen und das Studieren der Schriften und Bücher mit größter Sorgfalt erfolgen, wie z. B. das Berühren nur mit weißen Baumwollhandschuhen.
Reliquien
Im Jahr 1014 ließ Swanilde, die Gattin von Ernst des Tapferen den Leichnam des Hl. Koloman nach Melk bringen, wo er hinter einer Glasvitrine liegt. Viele der prunkvollen und mit Edelsteinen besetzten oder kunstvoll bemalten Utensilien (Messkelche etc.) werden übrigens nach wie vor bei besonderen Anlässen verwendet.
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Ich habe Ihnen nur einige wenige Highlights zusammengetragen, um Ihnen die Spannung nicht zu nehmen.
Wer den Stift Melk besucht, der muss unbedingt auch noch einen Abstecher in den Park und den Pavillon machen. Auch hier habe ich Ihnen ein paar Stimmungs-fotos mitgebracht.
Wien - Melk: 650 Jahre Verbundenheit
1365 gründete der österreichische Herzog Rudolf IV. die Universität Wien und in der Gründungsurkunde wurde auch der Melker Abt Johann Radenbrunner an prominenter Stelle genannt. Damit begann eine Beziehung, die bis heute andauert.
Melk - eine bewegte Geschichte
Das Gebiet um Melk war aufgrund der natürlichen Gegebenheiten schon zur Zeit der Römer besiedelt und im Laufe der Zeit kamen auch andere Völker. Zwischen 791 und 808 hat Karl der Große das dortige Kloster den Herrieden geschenkt haben bis im Jahr 907 Magyaren das friedliche Kolonisationswerk zerstörten. Nach der Schlacht am Lechfeld im Jahr 955 übergab Otto der Große das ehemalige Ostland an den Babenberger Leopold, der damit die Ostmark errichtete und wo Melk viele Jahre die Hauptburg der ersten Herrscher war. Im Jahr 996 wurde die Mark erstmals mit dem Namen „Ostarrichi“ erwähnt.
Stadtmauer zum Schutz und zur Kontrolle
Die Stadtmauer von Melk geht auf das 14. Jhdt. zurück. 1309 verteidigten Abt Ulrich II. und Ulrich von Wallee die Ansiedlung gegen die Bayern. Bald darauf musste man sich auch gegen böhmische Scharen des Matthias Corvinus sowie ungarische Kriegsleute zurückgeschlagen. Herzog Friedrich der Schöne verlieh Melk darauf den Titel einer „Landesfeste“. 1462 wurde die Mauer urkundlich erwähnt. Die Mauer diente nicht nur der Verteidigung der Stadt, sondern auch der Kontrolle der Bürger und Durchreisenden. Unerwünschte Personen wurde der Zutritt verwehrt.
Mitte des 16. Jhdts. wurde die Stadtmauer erweitert und mit zwei Türmen versehen. Das Geld dazu stammte von den Bußgeldern der Bürger, vor allem der Protestanten. Die mussten für ihr „Auslaufen“ in die Kirche nach Loosdorf und das Brechen der Fastengebote ordentlich löhnen.
In den Jahren 1592 sowie 1683 wurde Melk für viele zum Zufluchtsort vor denTürken. Und auch die protestantischen Stände belagerten 1619 den Mark fünf Wochen lang vergeblich.
Später wurde die Befestigungsmauer als störend empfunden und so begann man 1805 mit dem Verkauf der Türme, 1852 des Linzertors und 1874 wurde das Wienertor abgerissen. Zuletzt fiel der Turm an der Südostecke im Jahr 1895 zugunsten des Baus der neuen Bezirkshauptmannschaft